Mittwoch, 12. Mai 2010

10-05-12 Premierentag

Zu unserer großen Freude beginnt der Tag nicht wie angekündigt mit Starkregen, sondern ganz trocken. Sogar Clärchen lässt sich ein klein wenig durch die Wolken blicken, allerdings sieht es ganz danach aus als würde sich bald das ein oder andere Tröpfchen auf den Weg zur Erde machen. Das Zelt ist schnell zusammengepackt, gefrühstückt ist auch fix. Bevor wir uns aber auf den Weg machen können werden wir in der Küche zunächst von einer rüstigen Oma aufgehalten. Die Gute spricht perfekt deutsch und es stellt sich heraus, dass sie eine gebürtige Norddeutsche ist. Seit 50 Jahren wohnt sie nun in Göteborg und hat ihren eigenen kleinen Wohnwagen direkt am See. Den muss sie uns natürlich auch noch zeigen und so fällt es ganz schön schwer den Redeschwall der alten Dame zu bremsen und sich zu verabschieden. Eine Nette war sie und hat noch versucht uns beim zweiten Platzwart eine Gratis-Übernachtung zu verschaffen, leider hat das der erste Platzwart bei unserer Abfahrt etwas anderes gesehen und uns gleich mal abkassiert. Nun ja, sein 5er BMW vor der Rezeption will auch irgendwie bezahlt werden. Trotzdem war es mit 100 Kronen supergünstig. So radeln wir entspannt dem neuen Tag entgegen. Ganz frisch sind wir inzwischen aber nicht mehr, die Beine schmerzen am Morgen schon ganz schön. Nach ein paar Kilometern wird es dann meist besser, so auch heute. Die Tour führt uns heute mal wieder durch das schwedische Hinterland. Hier wird der Unterschied zur Heimat am deutlichsten. Das Riesenland bevölkern gerade einmal 8 Millionen Menschen, dementsprechend weitläufig gestalten sich hier die Ortschaften, sofern man von Ortschaften sprechen kann. Meist steht vereinzelt ein Bauerngut in der Landschaft, übern Zaun lässt sich hier also schon mal kein nachbarschaftliches Gespräch führen. Wir spulen unser Programm ab, 1 Stunde fahren, 10 Minuten Pause. Das Rauchen hab ich Ronny noch nicht abgewöhnen können. ;) Gegen halb eins dann die erste Premiere: Wir durchfahren unseren ersten Tunnel! Der Boxviks-Tunnelen ist es, falls es jemand genau wissen will. Und so ist der Mittags-Stop schnell heran und wir haben Glück, gegen halb zwei steht in einer größeren Ortschaft direkt am Wegesrand eine Pizzeria. Kebap haben die auch, also gibt es heute für uns beide einen Riesendöner. Leider fängt nach der reichlichen Mahlzeit genau beim Verlassen des Lokals der Regen wieder an. Zwei Tage lang hat er uns in Ruhe gelassen, jetzt tropft es wieder furchtbar penetrant vom Himmel herab. Das versaut uns ein wenig die zweite Premiere einige nasse Kilometer später: Wir müssen Fähre fahren! Wir springen ja inzwischen von Insel zu Insel und überall lohnte sich ein Brückenbauwerk wohl nicht. Die Prozedur soll sich dann noch zweimal wiederholen, was einerseits natürlich furchtbar aufregend ist, andererseits lassen einen das Warten auf die Fähre in regennassen Klamotten und die einsetzende Kälte doch langsam die Lust verlieren. Nach der letzten 20-minütigen Fährfahrt ist der Ofen dann aus, wir radeln durchgefroren noch bis zum nächsten Zeltplatz am Ortsrand und da wir auf Zeltaufbau im Regen nicht die geringste Lust verspüren, gönnen wir uns heute eine trockene, beheizte Unterkunft. Die kleine Hütte sieht zwar aus wie von Peter Wunderlich eingerichtet, erfüllt aber ihren Zweck voll und ganz. So wird der Abend ein ruhiger und wir hoffen auf besseres Wetter am morgigen Tag!

Tagesetappe: 72,9km
10-05-12

10-05-12
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