10-05-09 Here comes the sun

Gegen halb acht wecken uns die Regentropfen auf dem Zeltdach, eigentlich sollte man es ja schon gewöhnt sein. Naja, inzwischen sind wir auf den Regen eingestellt, außerdem hilft der trockene Vorbau des Servicegebäudes beim Zusammenpacken. So starten wir den heutigen Radlertag gegen halb zehn nach kurzen Plausch mit dem Zeltplatzbesitzer. (“Schweden fährt nicht zur WM, aber Deutschland ist gut!”) Wir haben auch gleich Glück, uns bleibt der Rückweg über die Abfahrt des gestrigen Abends erspart, statt dessen fahren wir auf einem kleinen Radweg direkt an der Küste entlang. So kommen wir bis zur nächstgrößeren Ortschaft, dort finden wir auch unseren Cyclespärat wieder. Uns begegnet eine Riesenschlange an Oldtimern, anscheinend ist heute großer Sonntagsausflug. Dank des nachlassenden Windes und des nur noch leicht nieselnden Regens kommen wir gut voran und schließlich ist auch Mittagspause angesagt. In Ermangelung einer Bushaltestelle lassen wir uns heute in einem Zugtunnel nieder. Und während drinnen das leckere Essen vor sich hin kocht wird es draußen immer heller! Und als wir genau hinschauen entdecken wir sogar ein kleines Loch in der Wolkendecke! Blauer Himmel! Das erste Mal seit wir in Schweden sind. Da schmeckt das Essen gleich umso besser. Frisch gestärkt radeln wir weiter und stellen fest des es um uns herum langsam immer schwedischer wird. Viele moosbewachsene Felsen zieren die Wälder, die Bäume zeigen schon erste Anzeichen von Krüppelwuchs und entlang der Straße entdeckt man immer öfter die typisch schwedischen Bauerngüter in kupferrot mit weißen Kanten. Sehr schön das alles. Gegen Abend als wir uns dem Zeltplatz nähern erleben wir noch einmal moderne schwedische Architektur, ein Anwesen mit Meeresblick reiht sich an das andere. Und dann haben wir es geschafft. Zeltplatz und Ziel des Tages sind erreicht. Die Rezeption ist schon geschlossen, wir suchen uns einen Platz direkt am Servicehaus. Drinnen ist es zwar etwas kühl, dafür gibt es eine Küche mit Sitzgelegenheit und Panoramablick nach draußen. Und wie wir so unsere leckeren Nudeln genießend nach draußen blicken, da entdecken wir sie plötzlich. Sonnenstrahlen! Zunächst bescheinen sie nur die entfernten Hügel, aber ein paar Minuten später sind auch wir dran! Herrlich! Totale Windstille und Sonne pur animieren uns noch zu einem kleinen Strandspaziergang, aber danach geht es auch schon in die Schlafsäcke! Morgen soll es noch besser werden, wir sind gespannt…

Tagesetappe: 105km

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